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Inhalte dieser Rubrik:
Wurzeln, Blätter und Moos
Näpfe und Badewannen
Baden von Schnecken
Pflanzen im Terrarium
Ben´s Jungle - Shop
Wo schlafen die verschiedenen Arten
Als nächstes geht es um die Deko des Terrariums. Da verschiedene Achatschnecken , vor allem Achatina und Lissachatina Arten auch gerne klettern und teilweise ihre Ruhephasen am Tag an Ästen oder Baumstämmen verbringen, kann man ihnen gerne allerlei Holz, entweder aus dem Aquarienbereich oder aus dem Terraristik Handel in Form von Korkrinden, Spiderwood - Holz oder Moorkienholz nach Belieben zur Verfügung stellen.
Archachatina Arten hingegen bevorzugen eher den Boden als Lebensraum, daher ist es bei ihnen wichtiger, viel Moos, Laub, Bananenbaumblätter usw. zur Verfügung zu stellen, damit es richtig gemütlich für sie wird.
Ich bin ein Liebhaber der naturnahen Biotope im Terrarium. Ihr könnt euren Schneckis gerne totes Holz im Wald, welches auch mit Moosen bewachsen sein darf, sammeln. Dieses wird entweder erhitzt oder für längere Zeit gefroren und nach Belieben im Terrarium eingerichtet.
Abgesehen von normalen Waldspinnen, Asseln, weißen Milben und auch Schließmundschnecken können anderen Tiere aus dem Moos krabbeln, die euren Achatschnecken gefährlich werden könnten, zumindest den Babys und Eiern. Würmer und diverse Hundertfüßer Arten, die auch räuberisch veranlagt sind, sollten draußen bleiben. Daher ist eine Behandlung der gesammelten Werke ratsam.
Wenn ihr keinerlei Untermieter aus Holz oder Moos vom Wald im Terrarium duldet, könnt ihr die gesammelten Stücke für ca. 2 Wochen in der Tiefkühltruhe aufbewahren. Dies hat den Vorteil, dass Moos nicht braun wird. Weitere Infos zu ungewollten Untermietern findet ihr in der Rubrik Asseln und weitere Mitbewohner.
Bitte beachten:
Jedes neu eingerichtetes Terrarium wird nach einigen Wochen von verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt, die überschüssige Kot Reste, Pilze und schädliche Bakterien fressen.
Dies dauert etwas, bis sich dieses Gleichgewicht einstellt.
Daher kann es vorkommen, dass neu dekoriertes Holz z.B. anfängt zu schimmeln. Der weiße Pelz ist nicht gefährlich, kann einfach abgezupft werden. Im Laufe der Zeit werden die Bakterien und andere Einzeller sich darum kümmern. Bitte wascht die Äste nicht laufend ab, um den Schimmel loszuwerden, da ihr die guten Bakterienstämme, die sich bilden, mit weg waschen würdet. So haben es die Bakterien sehr schwer, und der Schimmel wächst trotzdem erneut.
Lasst dem Ganzen einfach etwas Zeit und reinigt nicht alles zu akribisch.
Bitte verwendet als Höhlen oder weitere Deko keine gesammelten Steine, da diese zur echten Gefahr werden, wenn eure Schnecken einmal von einem Ast oder von einer Glasscheibe direkt auf die harten Steine fallen. Das Gehäuse kann brechen und starke Verletzungen verursachen.
Auch Aquarien Dekoration aus Plastikguss kann beim Sturz gefährlich werden.
Bitte verwendet auch keine Näpfe aus Steingut.
Oft Brechen sich Schnecken ausgerechnet beim Fall die Gehäusespitze ab, was durchaus tödlich enden kann, wenn die Spitze zu weit abbricht und Innereien des Tieres frei liegen. Meist verenden sie dann an einer bakteriellen Infektion.
Die Behandlung von Verletzungen dieser Art könnt ihr in der Rubrik Krankheiten nachlesen.
Als Dauerfutter und auch als Deko - Elemente lege ich gerne einige Herbstlaub Blätter oder Bananenbaumblätter, wie auch Moos mit in die Terrarien. Diese werden sehr gerne zwischendurch
gefressen und geben jungen, wie alten Schnecken optimale Versteckmöglichkeiten. Seemandelbaumblätter sollten
nicht immer im Terra liegen oder allgemein angeboten werden, da sie den pH Wert der Erde senken. Aber bei akuten Fällen, bei Krankheit oder Vergiftung sind sie sehr nützlich.
Dazu mehr in der Rubrik Seemandelbaumblätter.
Die Einrichtung mit Blättern und Moos kommt einem naturnahen Boden am Nächsten.
Auch erwachsene Tiere liegen gerne und oft unter großen, feuchten Laubhaufen und Moos. Sie verbringen dort ihre Tagesruhe. Viele Arten bevorzugen sehr feuchte Erde. Sie lieben es, sich dann zwischen nassem Moos, Laub und Erde einzugraben.
Dazu kaufe ich gutes Sphagnum Moos, welches weich ist, lange hält und viel Feuchtigkeit speichert.
Als Wasser -, und Futternapf haben sich die bekannten, braunen oder weißen Plastik - Blumen Untersetzer bewährt. Diese sind im Baumarkt in sämtlichen Größen günstig erhältlich und einfach zu reinigen. Zudem sind sie schön flach. Auch kleinere Schnecken können sich ohne Gefahr baden. Ausnahmen gelten natürlich für frisch geschlüpfte Schnecken, dazu mehr in der Rubrik Zucht.
Ich nutze für meine Archachatina Arten aber gerne eher rechteckige, hohe Wannen. Die flachen, runden Schalen werden gerne von ihnen unterwandert und umgekippt.
Dazu möchte ich gerne eine Ergänzung hinzufügen.
Es gibt viele Videos, in denen oft gezeigt wird, wie die Schnecken von stolzen Besitzern im Waschbecken unter dem Wasserhahn "geduscht" werden.
Wie schon in der Rubrik Wissenswertes beim Körperbau der Achatschnecken erklärt wurde, befindet sich das Atemloch der Schnecken nicht wie oft vermutet vorne beim Mund, sondern gut geschützt seitlich unter dem Gehäuse. Dementsprechend ist es nachvollziehbar, dass die "gebadete" Schnecke es nicht unbedingt genießen kann, unter Wasser zu sitzen.
Das angebliche Räkeln mit dem Hals ist nicht unbedingt mit Wohlbefinden verbunden, sondern mit der Suche nach einem erhöhten Gegenstand, den die Schnecke erreichen will, um ihr Atemloch frei zu bekommen - sprich, um nicht zu ertrinken!
Bitte lasst eure Schneckis daher in einer Schale so baden, wie sie es mögen. Dort ist es ihnen überlassen, wie lange, wie tief und oft sie baden. Achtet bei Jungtieren auf die Höhe des Wasserstandes , damit sie nicht ertrinken können.
Archachatinas lieben Wasser sehr, diese Schnecken liegen sogar oft zum Schlafen in der Badewanne. Und Badewanne ist Programm, denn Archachatinas sind Wasserratten. Daher darf die Wanne dementsprechend groß und auch tief sein. Die Brummer tauchen regelrecht. Zumal dann, wenn man etwas Futterkalk im Badewasser löst, dann tauchen sie nach dem Futter und räkeln sich darin.
Hier seht ihr etwas gesammeltes, getrocknetes Herbstlaub. Viele Schneckenarten schlafen sehr gerne im feuchten Laub, auch gemischt mit Sphagnum Moos.
Für das Terrarium bieten einige Fachhändler der Terraristik schöne Pflanzen an, die auch in einem Schneckenzuhause sehr gut aussehen und einen natürlichen Lebensraum bieten.
Ich liste hier einige Terrarien Pflanzen auf, die entweder im Boden eingepflanzt, oder auf Ästen und Rückwänden aufgebunden werden können.
Sehr dekorativ sind Bromelien, wie Cryptanthus oder Neoregelia Arten.
Farne sind dankbare und meist schnell wachsende Gewächse. Bitte achtet darauf, dass keine giftigen Farne gekauft oder gar aus dem Wald entnommen werden. Adlerfarne oder Nachtschattengewächse sollten nicht eingesetzt werden.
Da ich kein Florist oder Pflanzenprofi bin, stehen in meiner Liste nur die Pflanzen, die ich kenne und von denen ich weiß, dass sie ungefährlich sind.
Hier kann ich euch dann die Homepage und den Shop von Benjamin empfehlen.
Sein Shop Ben´s Jungle bietet euch eine Vielzahl von Pflanzen und Einrichtungsgegenständen, die ihr im Terrarium nutzen könnt.
Bei Benjamin erhaltet ihr fachliche Unterstützung bei Fragen rund um Zimmer-, oder Terrarienpflanzen.
Schaut einfach auf seine Seite, dort findet ihr sicher einige hübsche Ideen, die euer Terrarium bereichern werden.
Auch kleine Raritäten gehören zum Sortiment. Seid ihr also zusätzlich Sammler schicker und seltener Zimmerpflanzen, werdet ihr sicher fündig. Viel Spaß beim Stöbern!
Hier eine kleine Liste von Pflanzen, die ich bisher selber im Terrarium gepflegt habe.
Microgramma und Adiantum Arten können ohne Bedenken eingesetzt werden.
Begonia, Dischidia und Cissus sind Rankenarten, die gut an Rückwänden und Ästen entlang geleitet werden können.
Katzengras, Golliwoog und Efeutute werden auch gerne mal gefressen.
Wilde Erdbeeren sind auch gern gesehene Pflanzen im Terra.
Ich gebe hier teilweise gewollt die lateinischen Namen der Pflanzen an, da es zwischen den Unterarten oft auch giftige Pflanzen gibt, die nicht in ein Schnecken Terrarium gehören und der deutsche Name nicht eindeutig ist.
Wenn ihr Pflanzen im Terrarium pflegen wollt, solltet ihr natürlich dementsprechend auf eine ausreichende Beleuchtung achten. Dann reicht eine kleine 3 Watt LED leider nicht mehr aus.
Wenn ihr Pflanzen einsetzen möchtet, dann untersucht diese auf Parasiten oder Schimmelpilze.
Die Erde sollte am besten unter fließendem Wasser abgespült werden, da in ihr und auf den Blättern meistens Düngemittel enthalten sind, die keinesfalls ins Terrarium gelangen sollten.
Die Pflanze selber wird auch Blatt für Blatt abgespült, falls Eier von Tieren oder Pilze vorhanden sind. Danach kann sie gefahrlos eingepflanzt werden.
Oftmals verbergen sich in der Erde von Topfpflanzen die Eier der Trauermücken, die dann im klimatisierten Terrarium gerne schlüpfen und die Mücken zu ungewollten Untermietern werden. Daher ist es noch wichtiger, die Erde abzuspülen. Auch auf den Blättern sind diese Eier oft vertreten. Die Trauermücke ist in der Rubrik Asseln und andere Mitbewohner weiter beschrieben.
Man sollte damit rechnen, dass die eingesetzten Pflanzen nicht nur gerne angefressen werden, und danach nicht selten unansehnlich aussehen. Eine große Archachatina marginata ovum oder suturalis ist auch durchaus in der Lage, durch eine schöne Pflanze einfach "durch zu walzen". Sie zerstört in einer Nacht Stengel, Blätter und oft liegt die ganze Pflanze am anderen Morgen platt im Terrarium zur Belustigung oder zum Entsetzen des überraschten Halters.
Möchte man ein immergrünes Terrarium haben, bleibt es nicht aus, dass der Besitzer von Schnecken öfter mal einen Floristen besuchen muss.
Ansonsten muss man amüsiert zusehen, wie auch die letzten Reste des geliebten Farnes abgegrast werden.
Leider halten viele Pflanzen auch nicht lange durch, da sie die sehr hohe Luftfeuchtigkeit und die immer nassen Wurzeln in der nassen Erde nicht vertragen werden.
Länger leben da Aufsitzerpflanzen, die auf Ästen aufgebunden werden, wie Bromelien.
Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile sehr realistisch aussehende Kunstpflanzen in sämtlichen Formen und Farben, die man nach Belieben dekorieren kann. Außerdem können diese Pflanzen einfach im Wasser gereinigt werden. Solche Pflanzen sind mittlerweile in großer Auswahl im Terraristik Bedarf zu finden.
Ob ihr nun echte Pflanzen, Kunstpflanzen oder gesammelte Werke aus dem Wald in eurem Terrarium dekoriert, ist euch nach eigenem Gefallen selber überlassen.
Hier habe ich den Schnecken einen Baumstamm in ihr Terrarium gestellt. Meine Fulicas fanden ihn so interessant, dass fast zu jeder Tagezeit mindestens eine Schnecke dort vorzufinden war. Sie haben den Stamm erkundet, auch mal etwas Moos abgegrast und schliefen an ihm.
Einige von euch haben mich schon mal gefragt, warum Schnecken an den Scheiben schlafen und nicht in der Erde. Nicht alle Arten der Achatschnecken schlafen grundsätzlich eingegraben in Verstecken.
Eine Art, die dies allerdings ausschließlich tut, ist die Achatina achatina. Diese Art gräbt sich jeden Morgen wieder meist in den selben Löchern in der Erde ein, wo sie die Tagesruhe zuvor auch verbracht hat.
Genau wie meine Archachatina Arten, egal ob ovum, suturalis oder rhodostoma. Sie graben sich zum großen Teil ein oder schlafen unter dem heißgeliebten Moos-, oder Blätterhaufen.
Einzelne Tiere, wie meine Albinas der Art A.m. ovum schlafen auch ab und zu gerne an der Terrarienscheibe.
Vor allem aber die Lissachatina fulica verbringen den Tag über sehr gerne in ganzen Gruppen wie die Trauben in einer Ecke des Terrariums ganz oben.
Auch an dicken Baumstämmen oder Ästen hängen sie teilweise.
Dies liegt nicht daran, dass etwas nicht mit der Erde stimmt, sondern es liegt in der Natur der Schnecken, die Tagesruhe auf Bäumen, bzw. an deren Stämmen zu verbringen, um unter dem Blätterwerk Schatten und Feuchtigkeit zu ergattern. Vor allem aber, um Feinden, die tagsüber am Boden auf der Nahrungssuche sind, zu entgehen.
Zusätzlich suchen sie klimatisch optimale Bedingungen, die für sie angenehm sind.
Daher sind die Gewohnheiten der einzelnen Arten durchaus unterschiedlich.
Einige Schnecken lieben einen sehr feuchten Boden, indem sie sich vor der Hitze tagsüber schön verstecken können, andere hingegen suchen lediglich ein schattiges Plätzchen.
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